Chronik

Die Ursprünge der Blasmusiktradition in Effelter reichen bis weit ins 19. Jahrhundert zurück. So wurden 1853 dem Musiker Michael Keim und seinen Kollegen 12 Gulden für Chormusikdienste gezahlt. Im Jahre 1869 betrug der Jahreslohn bereits 25 Gulden. Diese Ausgaben für die Kirchenmusik der Bläser finden sich kontinuierlich in den Kirchenakten. Neben dem Dienst im Gotteshaus nahmen die Musiker auch an den Prozessionen teil, wofür sie gesondert bezahlt wurden.

Obwohl es für das Spielen zu weltlichen Anlässen keine Unterlagen gibt, so kann man doch annehmen, dass die Musikanten um Michael Keim auch zu Geburtstagen, Hochzeiten und Tanzveranstaltungen aufgespielt haben. Ein fester Bestandteil war schon damals sicher das Neujahranspielen. Diese Tradition hat sich bis heute erhalten. Die Auftritte beschränkten sich hauptsächlich auf die Heimatgemeinde. Mit großem Idealismus beschafften sich die Musiker ihre Noten und Instrumente aus eigenen finanziellen Mitteln. Die Leitung der kleinen Gruppe lag meist in den Händen einer Familie. Bis ca. 1900 leitete Michael Keim die Kapelle und bis etwa 1920 leitete ein gewisser Zwosta die Geschicke der kleinen Vereinigung. Von da ab führten dann Andreas Schnappauf und später Josef Schnappauf die Musiker aus Effelter. Über Jahre hinweg bestritten diese Leute einen großen Teil des kulturellen Lebens in Effelter. Sie waren es auch, die sich um die Ausbildung des Nachwuchses kümmerten. Viele der neugewonnenen Musiker stammte daher auch wieder aus diesen Familien. Allzu viel Wert wurde auf eine gründliche Ausbildung nicht gelegt, da man sich das musikalische Wissen zum Teil selbst angeeignet oder von Flüchtlingen abgeschaut hatte. Wenn ein junger Musikant eine Tonleiter spielen konnte, so wurde er schon in die Kapelle aufgenommen.

von links nach rechts: Heinrich Lehnhardt, Josef Schnappauf, Franz Zwosta, Karl Keim, Josef Schnappauf, Andreas Dressel, Andreas Schnappauf, Josef Wich, Franz Schnappauf, Michael Zwosta, Michael Keim

Aus dieser kleinen Schar von Musikanten bildete sich auch immer wieder eine kleine Tanzkapelle heraus, die zu den verschiedensten Anlässen aufspielte. 
Ein ungelöstes Problem war jedoch immer noch die fehlende Organisation des kleinen Vereins. Nach dem Vorbild vieler anderer Ortschaften kam man schließlich zu Beginn der 70er Jahre zu dem Entschluss, die Musiker in einer Vereinigung fest zu organisieren. So trafen sich am 15.02.1973 insgesamt 33 Interessenten in der Gastwirtschaft Punzelt, um den Musikverein Effelter ins Leben zu rufen. 1. Vorsitzender wurde Ludwig Löffler und Hans Baumann stellte sich als Dirigent zur Verfügung. Als vordringlichste Aufgabe wurde die Nachwuchsarbeit ins Auge gefasst. So konnten auch im ersten Jahr schon Erfolge verzeichnet werden, denn es meldeten sich vier Neuzugänge an. Somit zählte der junge Verein 15 aktive Musiker. 
Am 01.01.1975 schloss man sich dem Nordbayerischen Musikbund an. Der Vorsitzende des Musikverein Effelter wurde auch gleich zum Schriftführer im Kreisverband Kronach im Nordbayerischen Musikbund gewählt. Nach seinem Ausscheiden übernahm Klemens Löffler diesen Posten und hat ihn bis zum heutigen Tag inne. Somit ist seit über 30 Jahren stets ein Musiker aus Effelter in diesem wichtigen Gremium vertreten. 
Im Jahre 1975 wurde eine einheitliche Uniform angeschafft und es gab für den Verein die ersten überörtlichen Auftritte. Jahr für Jahr konnte das Repertoire und die Anzahl der aktiven Musiker erweitert werden. 
1981 beteiligten sich die Musiker zum ersten Mal beim Kinderfestzug im Kronacher Schützenfest. Ein Jahr später nahm man dann auch noch am Schützenauszug teil. Beide Veranstaltungen zählen auch heute noch zum festen Jahresprogramm. Mittlerweile hatte Adolf Schnappauf den Posten des 1. Dirigenten übernommen. 
Den Höhepunkt der Vereinsgeschichte bildete zweifellos das 100-jährige Musikfest im Jahre 1982, das für die Musiker und die Dorfbevölkerung bis heute unvergessen blieb. 
Nach zehn Jahren war die Anzahl der aktiven und auch passiven Mitglieder um das Doppelte angestiegen. Nun wagte man sich auch an größere Aufgaben. Zusammen mit dem Musikverein Steinberg veranstaltete man ein Weihnachtskonzert in der Turnhalle Wilhelmsthal. 
1986 wurde dem Verein die Pro-Musica-Plakette verliehen für seine über 100-jährige Blasmusiktradition.
Zwei Jahre später übernahm Georg Fischer als 1. Vorstand die Leitung des Vereins und Klemens Löffler wurde bereits im Vorjahr zum 1. Dirigenten gewählt. Einen großen Erfolg konnte auch Ulrich Punzelt verbuchen, denn er bestand in dieser Zeit mit großem Erfolg das Jungmusikerleistungsabzeichen in Gold. 

Im Jahre 1990 wurde die Konzertreihe „Effelter, wie es klingt und lacht“ ins Leben gerufen. Bis heute erfreuen sich diese Veranstaltungen großer Beliebtheit bei der Bevölkerung.  In den 90er Jahren gelang es den Musikern, sich in den Festzelten einen Namen zu machen und dort stets für Stimmung und gute Unterhaltung zu sorgen. Herausragende Ereignisse in diesen Jahren waren außerdem die Teilnahme an Wertungsspielen und bei zwei CD-Produktionen. Mit je zwei Beiträgen ist der Musikverein auf den CDs „Musikalischer Bilderbogen aus Kronach und Umgebung“ und „Durchs Jahr bei uns im Frankenwald“ vertreten.  Dirigent Klemens Löffler versah von 1994 bis 2000 auch den Posten des 1. Vorsitzenden. Abgelöst wurde er dann von Georg Fischer, der dieses Amt 3 Jahre lang ausübte. Seit 2003 ist Michael Schnappauf der 1. Vorstand des Musikverein Effelter. Unter seiner Leitung wurde das Gartenfest im Schulhof ins Leben gerufen. Diese Veranstaltung dient vor allem dazu, den Kontakt zu befreundeten und benachbarten Kapellen zu pflegen. Außerdem wird jetzt auch wieder jährlich ein kleines Weihnachtskonzert in der Kirche abgehalten, das bei der Bevölkerung sehr gut ankommt.

Großer Wert wurde beim Musikverein Effelter schon immer auf die Jugendausbildung gelegt. So ist es schon fast Tradition, dass nahezu alle Kinder aus Effelter nach ihrer Erstkommunion ein Instrument erlernen. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass heute 36 Musiker und Musikerinnen aktiv im Verein tätig sind. Drei Jugendliche sind bereits wieder in Ausbildung. Das besondere daran ist, dass alle Aktiven im Verein gebürtige Effelterer sind. Bei ca. 280 Einwohnern ist dies eine beachtliche Zahl. Als Ausbilder sind Klemens Löffler, Ulrich Punzelt und einige Musiker aus benachbarten Vereinen tätig. Der Erfolg ihrer Ausbildung zeigt sich auch an der Leistungsabzeichenbilanz im Verein.

Bis jetzt erreichten 25 das bronzene und 8 das silberne Leistungsabzeichen. Nach Ulrich Punzelt konnte im Jahre 2006 auch Adrian Löffler auf der Tuba die D3-Leistungsprüfung erfolgreich ablegen und ist somit der zweite Goldträger im Verein.
Die Musiker aus Effelter bilden eine rührige Gemeinschaft, die sich nicht nur die großen musikalischen Rosinen herauspicken, sondern auch bei allen kirchlichen und weltlichen Festen im Dorf aufspielen. Somit leisten sie einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben in ihrer Heimatgemeinde.